Vergebliche Schwüre

Sie beschloss
in wildem Zorn
nie wieder zu lieben
schwor unter Tränen
nie mehr zu fallen
am Boden zu liegen
zog Stacheldraht
fest um ihr Herz
verminte alle Pfade
die zu ihm führten

Monate später
oder waren es Jahre?
sie konnte es selbst
nicht mehr sagen
kreuzten sich ihre Wege
mit diesem Vagabunden
mit den dunklen Haaren
und den hellen Augen
die gar zu glühen schienen
in finsterer Nacht

Ihr Herz erzittere
unter seinen Blicken
wie der bange Flügelschlag
eines gefangenen Vogels
in Menschenhand
Der Stacheldraht schmolz
die Minen zerfielen
vergessen die Schwüre
hinweggefegt jeder Zorn
begann sie zu fallen
direkt in seine offenen Arme

Ein Lächeln
huschte ihr über die Lippen
die seit langer Zeit wieder bereit
einen Kuss zu empfangen
Es wurde ihr klar
gegen Amors Pfeile
schützt kein Schild
vergeblich jeder Schwur
war sie doch schon getroffen
verfiel der Liebe
mit jeder Sekunde mehr